Das erste Oktober-Wochenende hatte ich das Glück auf eine traditionelle Hochzeit im Norden des Landes eingeladen worden zu sein.

Der Bruder eines Arbeitskollegen hat dort geheiratet und wir fuhren für ein Wochenende in das 850 Kilometer entfernte Oshakati.

Auf meinen bisherigen Reisen durch Namibia hatte ich noch nicht die Möglichkeit so weit im Norden zu reisen, somit war ich überglücklich diesen Teil des Landes, wenn auch nur kurz, sehen zu können.

Am Freitagabend gegen 19 Uhr fuhren wir mit einem Arbeitskollegen los und erreichten Oshakati nachts um 3 Uhr.

Nach einer kurzen Nacht fand am Samstag die Hochzeit in dem Dorf der Braut statt. Der Tag begann ziemlich hektisch, da unserem Fahrer am Morgen aufgefallen ist, dass das Dorf noch mehr als 100 Kilometer von Oshakati gen Norden entfernt war. Wir kamen 2-3 Stunden nach offiziellem Beginn der Hochzeit an, aber zur kirchlichen Zeremonie auf Oshivambo bei 40°C kamen wir dennoch pünktlich.

(Swakopmund hatte zu diesem Zeitpunkt um die 15°C.)

Nach dem Gottesdienst wurden wir mit Allrad-Fahrzeugen in das Dorf der Braut gebracht. Der Weg war sehr sandig und schaukelig, man war mitten im Nirgendwo und erwartete auch eigentlich kein Dorf mehr. Definitiv eine Erfahrung! Die Gäste des Bräutigams, sprich auch wir, verbrachten einige Stunden im Schatten der Bäume und warteten darauf von der Familie der Braut eingeladen zu werden, um an der Hochzeit teilnehmen zu können. Dies ist hier eine Tradition. Wenn alles vorbereitet ist, dürfen die Gäste des Bräutigams zum Zelt der Braut kommen. Tatsächlich war die Hochzeit nach dem Abendessen gegen 20 Uhr auch schon vorbei und alle Gäste wurden wieder

mit den Allrad-Fahrzeugen zu den geparkten Autos zurückgebracht.

Am nächsten Tag fand die Hochzeit im Dorf des Bräutigams statt. Eine Uhrzeit konnte uns am Samstag noch nicht genannt werden, dadurch warteten wir bis nachmittags, um unseren Startschuss zu erhalten. Wenn man den dann erhält, geht es auf einmal ganz plötzlich los.

Den Ablauf von der Hochzeit am Sonntag beim Bräutigam kann man mit einer Hochzeit in Deutschland vergleichen.

Es wurden Geschenke übergeben, Spiele mit dem Brautpaar gespielt, getanzt, gegessen und gefeiert.

Ich bin sehr dankbar, diese Erfahrung gemacht zu haben!

 

Im MYO bin ich mittlerweile mit einer eigenen Gruppe der 4., 5. und 6. Klasse im Flötenunterricht involviert.

Es macht mir großen Spaß mit den Kindern zu arbeiten und ihnen die Musik näher zu bringen!

Da hier das Schuljahr im Dezember endet und ab Januar eine neue 4. Klasse beginnt, fanden im November die Aufnahmetests für das MYO statt. Von acht verschiedenen Schulen wurden die zehn besten Kinder mit einem nicht-privilegierten Hintergrund zu unserem Projekt geschickt.

Da Eltern ihre Kinder auch noch bei uns zum Test anmelden konnten,

schrieben ca. 100 Kinder einen Mathe- und Englisch-Test für eine Klasse, die aus 24 Schüler*innen bestehen wird.

Nach den Auswertungen wurden noch ca. 40 Kinder zum Lese-Test eingeladen. Seit ein paar Tagen steht unsere neue 4. Klasse nun fest.

Ich bin sehr gespannt, wie sich die Arbeit mit den neuen Schülern im kommenden Schuljahr gestalten wird.

 

 

Ab dem 10. Dezember beginnen meine Sommerferien.

In diesen Ferien werde ich die Advents- und Weihnachtszeit im südlichen Afrika näher kennenlernen und genießen.

Außerdem stehen für mich noch weitere Reisen durch Namibia an. Freut euch auf den nächsten Blogeintrag! 

Traditionelle Hochzeit

Mathe-Unterricht