Der Start ins Abenteuer Namibia

  

Nach langem Koffer packen und umpacken, verabschieden von Freunden, Verwandten und Kollegen ging es am 01.09. auf ins Abenteuer Namibia… Mit dem Zug fuhr ich zum Frankfurter Flughafen, wo wir uns mit allen 10 Freiwilligen getroffen haben und nach Namibia gestartet sind. Am Windhoeker Flughafen wurden wir abgeholt und zum Chameleon Backpackers gebracht, dort fanden bis Dienstag unsere "weltwärts"     Orientierungstage statt. Die Orientierungstage boten ein abwechslungsreiches Programm von geschichtlichen Vorträgen, allgemeinen Hinweisen, einem Museum, Einblicke eines Frühlings- und Straßenmarktes

bis hin zum Roten Kreuz Office in Katutura. In Katutura bekamen wir direkt einen Einblick in die Townships und das Leben.

Wir waren dort auf einem Markt, wo wir traditionelles Essen zu Mittag bekamen. Dies bestand aus Kapana (Rindfleisch scharf gewürzt und gebraten), Tomatensalat, Pap (Maisbrei), Fatcakes (frittierter Teig), Brot und Oshikundu (ein süßliches Getränk mit Hirse).

 

Abends vertrieben wir uns oft die Zeit mit Gruppenspielchen in unserem Backpackers… Als es am Montagabend endlich ans Koffer packen ging, waren wir sehr glücklich, unser kleines Chaos im Zimmer wieder beseitigen zu können.

Wir haben mit fünf Mädels in einem 6-Bettzimmer gewohnt, wo wir Platz für neun Koffer finden mussten.

 

Am nächsten Morgen fuhren dann alle Freiwilligen in die Orte Ihrer Einsatzstellen. Für meine Mitfreiwillige und mich ging es nach Swakopmund. Hier bezogen wir unsere Wohnung, besichtigen ein wenig die Umgebung und machten den ersten Großeinkauf im Supermarkt. Man kann hier wie in Deutschland einfach alles kaufen. In dem Supermarkt gab es tatsächlich ein Regal mit deutschen Lebensmitteln von Gut & Günstig, nur dass sie hier teilweise nicht mehr so günstig sind.

 

Am Mittwoch ging es dann direkt in unserem Projekt MYO – Mondesa Youth Opportunities los. Wir fuhren mit dem Taxi nach Mondesa („Stadtteil“ in Swakopmund). Taxi fahren ist hier an der Tagesordnung, da es so etwas wie einen Linienverkehr in der Stadt nicht gibt. Von unserem Projekt werden uns demnächst zwei Fahrräder gestellt, dann können wir uns mit dem Fahrrad fahren im namibischen Linksverkehr vertraut machen.

 

Im Projekt wurden wir herzlich begrüßt, herumgeführt und vorgestellt. Es gibt 5 Klassen, die von Klassenstufe 4 bis 8 gehen und aus 24 Kinder pro Klasse bestehen. Um in dem Projekt aufgenommen zu werden, muss man einen Test schreiben und bestimmte Noten in der staatlichen Schule vorweisen. Zuerst bekamen wir einen Einblick in die Bibliothek und dann ging es auch direkt weiter mit dem Vorbereiten für das Mittagessen der Kinder. Die Kinder trudeln von 13 Uhr bis 14 Uhr bei uns ein.

Nach dem Assembly um 14 Uhr geht es mit dem Hausaufgabenblock los, anschließend haben die Kinder in unterschiedlichen Fächern bis 17 Uhr Unterricht. Wir schauten uns den Englisch-Unterricht der Klassen 4 und 5 an, denn ab Donnerstag wurden wir als Vertretungslehrkraft eingesetzt. Die Lehrerin hatte zum Glück den Unterricht schon gut vorbereitet, sodass der Einstieg für uns nicht allzu schwer war. Nächste Woche werde ich den Vertretungsunterricht in Mathe-Kopfrechnen in den

Klassen 4, 5, 6 und 8 noch mit übernehmen. Ich bin sehr gespannt, wie wir uns in den nächsten Wochen schlagen werden.

Wenn ab Oktober wieder alle Lehrer präsent sind, werden sich unsere Aufgaben wieder ein wenig ändern.

 

Dann stand auch schon das erste Wochenende an. Am Freitag feierte unser deutscher Mentor seinen 60. Geburtstag und lud uns zu einem Braai (Afrikaans – Grillen) zu sich in den Garten ein. Es war schön, ihn und alle anderen Mitfreiwilligen wieder zu sehen. 

Am nächsten Tag machten wir einen Ausflug in die Dünen.

 

Leider ist es an der Küste unfassbar kalt, wer den Gedanken „Afrika und warm“ hat, dies trifft hier leider aktuell nicht zu!

Die eingepackte Winterjacke und Wärmflasche erfüllten bereits ihren Zweck. Die Wohnungen sind nicht gedämmt und die Fenster sind nur einfach verglast, bei Temperaturen von 9°C nachts ist auch dies eine neue Erfahrung… Außerdem haben wir in unserer Wohnung Prepaid Strom und Warmwasser gibt es nur, wenn die Sicherung des Boilers vorher angestellt wird. Aber selbst dann haben wir bisher noch nicht so ganz den Dreh raus, wann das Wasser wirklich mal schön warm zum Duschen ist.

So das ein oder andere gibt es hier also noch in der kommenden Zeit zu erforschen und auszuprobieren…