Die Vorfreude auf den Dezember und die Ferien waren groß.

 

Vor allem konnte ich diese Zeit mit meiner Schwester Patricia zusammen erleben und verbringen. Ende November kam sie bei mir in Swakopmund an und wir waren für drei Wochen zusammen.

Zuerst lernte sie mein Leben in Swakopmund kennen, da ich die erste Zeit in der Schule noch arbeiten war.

Zum Schuljahresabschluss hatten wir mit den Kindern einen Sportsday und Pricegiving, dort bekamen die besten Schüler eine Urkunde und Geschenke überreicht. Wir hatten gemeinsam viel Spaß mit den Kindern.

 

Endlich standen die ersten längeren Ferien vor der Tür...

Patricia und ich mieteten ein Auto und wir fuhren 1.800 km quer durch Namibia. Unsere Tour startete im Naukluftpark, dort machten wir die erste Begegnung mit Affen, die einen Angriff auf unser Auto genommen haben bzw. auf unser Frühstück im Auto nehmen wollten. Dieses Spektakel spielte sich am ersten Morgen ab. Wir wurden von unseren Nachbarn durchs Hupen geweckt, weil die Affen einen Meter von unserem Zelt herumsprangen. Am Abend zuvor habe ich unser gesamtes Essen im Auto vor die Frontscheibe gelegt, da wir so am nächsten Morgen direkt frühstücken konnten. Das war das erste und letzte Mal, dass wir das getan hatten! Denn wir wurden sie nicht wieder los, schlossen uns erstmal in der Toilette ein,

bis wir entschieden an der Rezeption um Hilfe zu bitten.

 

Der zweite Stopp brachte uns nach Sossusvlei. In Sossusvlei sahen wir eine beeindruckende Dünenlandschaft. Dünen an sich kenne ich bereits aus Swakopmund und Walvis Bay, allerdings kann man das nicht miteinander vergleichen.

Danach fuhren wir in die Kalahari-Wüste weiter. Mehrere hunderte Kilometer kein abbiegen nötig und kein Auto in Sicht.

Ein unbeschreibliches Gefühl!

Afrikanische Musik auf den Ohren und eine Landschaft, bei der man über die Weite nur staunen kann.

 

Als wir in der Kalahari ankamen, wurden wir von 37°C erschlagen… Dies war auf unsere Route auch der wärmste Ort.

Im Gegensatz zu Sossusvlei hat es sich nachts nicht abkühlt. Sossusvlei war tagsüber auch sehr warm, allerdings fallen die Temperaturen in der Wüste nachts sehr stark ab. Nach der Kalahari verließen wir die Wüsten und fuhren zum Waterberg.

 

Am Waterberg hat sich Anfang des 19. Jahrhunderts die Schlacht zwischen den Deutschen und den Nama und Hereros abgespielt. Es gab einen sehr interessanten Wanderweg, der die Geschichte des Waterbergs erzählt. Rund um den Waterberg war alles schon etwas grüner, da der Regen langsam startete. Die Regenzeit in Namibia beginnt meist im Dezember und geht bis März/April.

Der Waterberg hat ein riesiges Plateau, dort leben sehr viele Tiere. Bei unserer Führung auf das Plateau konnten wir allerdings nur den Ausblick genießen, da damals nicht die beste Zeit zum Tierebeobachten war.

Kurz vor Weihnachten verließ mich Patricia und ich fuhr zurück nach Swakopmund. Dort verbrachte ich die Weihnachtsfeiertage mit meinen Mitfreiwilligen und einheimischen Freunden.

 

Am 23. und 24. Dezember spielte ich mit der Brass Band Swakopmund an verschiedenen Orten Weihnachtslieder, so kam tatsächlich ein bisschen das Weihnachts-Feeling auf und unsere Musik kam bei den Zuhörern sehr gut an.

An Heiligabend besuchten wir die Christvesper in der deutschen evangelischen Kirche Swakopmunds. Wir sangen die bekannten deutschen Weihnachtslieder, allerdings fühlte sich alles anders an. Der Tannenbaum in der Kirche war künstlich, als wir die Kirche nach dem Gottesdienst verließen, war es noch warm, es schien die Sonne und um uns herum sahen wir nur Familien. Trotz der ungewohnten Situation machten wir uns einen richtig netten Abend zusammen, wir kochten, wichtelten und spielten gemeinsam. Natürlich durfte der Anruf nach Hause auch nicht fehlen!

Am 1. Weihnachtstag spielte ich morgens mit dem Posaunenchor im deutschen Gottesdienst, danach war ich

von Freunden zum Grillen eingeladen. Es war das erste Mal, dass ich an Weihnachten gegrillt habe.

Für die Namibier beginnt Weihnachten erst am 25. Dezember. Der Strand vor meiner Haustür war gefüllt wie noch nie.

Es trieben sich so viele Menschen in der Stadt, am Strand und an der Promenade herum. Auch dies war ein Anblick,

mit dem ich an Weihnachten nicht gerechnet hatte. Am 26. Dezember ist hier der offizielle Familientag.

 

An diesem Tag fuhr ich in Richtung Caprivi-Streifen, wo ich am 27. Dezember in Katima Mulilo morgens um 6 Uhr ankam. Dann fuhr ich mit dem Taxi direkt nach Kasane auf die botswanische Seite weiter. Auf dem Weg passierte ich den Chobe-Nationalpark und konnte schon frei laufende Elefanten bewundern. Auf dieser Reise war es für mich das erste Mal so viele Elefanten gesehen zu haben. In Kasane findet man die Elefanten auf der Straße, Mensch und Tier sind aufeinander eingestellt und im Taxi sitzend hat man einen Gamedrive for free bekommen. Die Gegend ist strahlend grün, dass sie mich sehr an Deutschland erinnerte.

Auf dem Cuando Fluss machte ich mit Freunden einen Boot-Cruise. Wir sahen Hippos, Elefanten, Gnus, Krokodile, Vögel, Kudus und andere Antilopen. Unter anderem machten wir auch einen Stopp bei den Victoriafällen, seit 1989 gehören die Fälle zu dem Weltnaturerbe der UNESCO. Von der Wüstenlandschaft Swakopmunds bis zu den Victoriafällen liegt eine Distanz von 1.560 km.

 

Meine Ferien bestanden aus zwei sehr beeindruckenden Reisen. Aber nun wieder back to business!

Seit 5 Wochen bin ich bereits schon wieder in der Schule.

Wir starteten zuerst nur mit der 5., 6. und 7. Klasse, wodurch die ersten Wochen sehr überschaubar waren.

Nun heißt es für mich die neue 4. Klasse für den Flötenunterricht zu begeistern und

ihnen die ersten musikalischen Grundlagen beizubringen.

 

Ich freue mich sehr auf die kommende Zeit!

Sportsday und Pricegiving

Die Zeit mit meiner Schwester

Die Reise in den Caprivi-Streifen bis zu den Victoriafällen